Vietnamesisch lernen

Nach vielen Monaten bequeme ich mich nun doch noch dazu, mit vietnamesisch lernen anzufangen. Die Sprachbarriere erscheint halt anfangs erstmal unüberwindbar, aber mittlerweile freunde ich mich doch so langsam mit der Sprache an, kriege ja auch immer ein bischen aus Gesprächen zwischen Ronald und Vietnamesen mit.

Sporadisch, ungefähr einmal die Woche, kommt Tao, ich glaube sie ist 26, zu uns nach Hause. Sie lernt bereits seit einigen Monaten Deutsch, möchte aber zusätzlich noch was tun und auch mehr selber sprechen (eifrig wie die Vietnamesen so sind). Englisch kann sie aber auch. So schnappen wir uns das Assimil-Buch und lesen uns gegenseitig die Sätze in der eigenen, bzw. fremden Sprache vor, beide noch ziemlich befangen, weil wir vieles erstmal nicht hinkriegen. Es sind eben ziemlich unterschiedliche Sprachen und im vietnamesischen gibt es Laute, die im Deutschen einfach kein Pendant haben- und umgekehrt. Da gibt es z.B. "in der Kehle erzeugte Stöhnlaute"oder "Verschlusslaute", die angedeutet, aber verschluckt werden. Dafür ist es auch witzig zu hören, wie Tao mit dem Wort Orangensaft zu kämpfen hat (die harten r, s und t haben es in sich).

Dazu kommt, daß je nach Region die Worte unterschiedlich ausgesprochen werden. Nha Trang hat da auch seinen besonderen Dialekt, wenn auch nicht "bewußt". In der Regel denkt nämlich jeder von sich, die einzig korrekte Aussprache draufzuhaben, was Ausländern schon mal zu schaffen machen kann, weil sie nämlich mit dem Standardvietnamesisch (wie es auch das Assimil Buch lehrt) nicht oder mit Anfangsschwierigkeiten verstanden werden. Was aber auch zwischen Vietnamesen aus dem Norden und aus dem Süden passiert, die sich nicht so schnell (oder gar nicht) in den anderen Dialekt hereindenken können... So versuche ich also als Ortsansässige die Aussprache von Tao zu übernehmen. Also überhaupt aussprechen können und dann merken. Schwierig, weil ich die überhaupt nicht aufschreiben kann (sowas wie "hinten im Rachen und mit offenem Mund gehauchtes "ch"...), und somit auch schlecht merken kann.

Nunja, die hauptsächliche Besonderheit der vietnamesischen Sprache sind die verschiedenen "Töne" mit jeweilger charakteristischer Stimmlage und Stimmverlauf. Im Prinzip sind diese "Betonungen" ja auch in der deutschen Sprache allgegenwärtig. Z.B. haben Wörter wie "gehen", "waschen", "Bahnhof" 2 Stimmhöhen. Nur daß die nicht sinnentscheidend sind, man könnte die Wörter auch monoton ausgesprochen verstehen. Im vietnamesischen sind diese Dinge Teil des Wortes: andere Betonung = anderes Wort.

Dafür ist die Grammatik wieder sehr einfach, keine Beugungen, Fälle, oder was noch alles. Sehr pragmatisch wird das gehandhabt, was das lernen wiederum erleichtert. Auch der Wortschatz ist um einiges geringer (ca. 1/3 vom deutschen). Reicht aber immernoch, um erstmal unbezwingbar zu sein ;)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Da isse!

Schon Pause

Milchreis auf vietnamesisch